Hobby

Mit 15 Jahren habe ich meinen Schulfreund Andreas das erste Mal zu Hause besucht. Eigentlich nur, um über unsere beiden Mofas zu fachsimpeln (Es waren natürlich die in der Umgebung verbreiteten Puch Maxi S). Dann sah ich bei ihm auf dem Schrank ein Flugmodell stehen und war sofort Feuer und Flamme. Mein Freund hatte dieses Modell (eine Charter von Robbe) auch noch nie geflogen. Wir sind also bei nächster Gelegenheit los und haben versucht, das Modell auf einem freien Acker zu starten.
Bevor das Modell überhaupt einmal in die Luft kam, hat es mehrere Tage und abgebrochene Luftschrauben gedauert. (Ich glaube eine kostete damals  ca. 5,- DM und war für uns Schüler viel Geld.) Irgendwann klappte es dann einmal und der Flieger war in der Luft. Da wir beide aber absolut keine Ahnung von der Steuermotorik hatten, wurde zu stark am Höhenruderknüppel gezogen und der Flieger kam nach einem großen Looping direkt auf uns zu. Nachdem wir zur Seite gesprungen waren schlug der Flieger ein. Das war's dann erst einmal.

In der nächsten Zeit haben wir uns mit Segelfliegern versucht. Zunächst mit einem Finikofi (bleischwer) und einer selbstgebauten Hochstarteinrichtung (Nylonseil mit Umlenkrolle). Ab und zu ist uns das Seil ein paar Mal um die Ohren geflogen, aber es klappte mit dem Fliegen schon ganz gut. Mein Freund und ich haben uns dabei abgewechselt und uns gegenseitig motiviert.

Irgendwann sind wir dann auch wieder Motormodelle geflogen. Da durch das freie Fliegen auf Feldern doch immer sehr viele Schäden an den Modellen entstanden, sind wir 1991 in einen Verein eingetreten. Ich würde heute jedem raten, von Anfang an einem Verein beizutreten. Erstens macht das Fliegen und Fachsimpeln in der Gemeinschaft viel mehr Spaß und zweitens geht durch die Hilfe von erfahrenen Piloten erheblich weniger kaputt und ist damit letztendlich wesentlich günstiger.

In dem Verein sah ich das erste Mal auch Hubschrauber fliegen. Diese waren technisch mittlerweile ausgereift und auch wartungsarm. Ein Vereinskamerad flog zu dieser Zeit einen Concept 30 von Kyosho so gekonnt, dass auch ich von diesem Modell fasziniert war. Da der Pilot die gleiche Steueranordnung wie ich hatte, übergab er mir spontan den Sender, als der Hubi hoch in der Luft war und sagte: “Flieg ihn einfach als wenn es ein Flugzeug wäre“. Und tatsächlich bin ich einige Runden in ausreichender Sicherheitshöhe geflogen. Das war's dann. Ich war total begeistert und euphorisch. Weihnachten 1991 habe ich mir dann ebenfalls einen Concept 30 DX gekauft.

Das Bild zeigt einen meiner Concept 30 (Ich hatte insgesamt 5, vom DX bis zum SR-X)

Dann wurde fleissig mit Hula-Hoop-Reifen geübt. Natürlich gab es öfter Rückschläge und es waren neue Rotorblätter und Heckrohre fällig, aber im Sommer 1992 klappte es dann mit den Rundflügen schon ganz gut.

Irgendwann kam dann eine UniExpert-Mechanik dazu und es wurde Kunst- und Rückenflug erlernt.

So richtig gut ging es dann mit einem Three Dee. Mit diesem Hubi habe ich erstmals 3D trainiert. Schnelle Rollen, Überschläge, Flips und Backflips machten mit diesem Kraftpaket höllisch Spaß, da er äußerst präzise zu fliegen ist und er nur das macht, was die Steuerknüppel vorgeben.

Nach diversen Hubschrauberkäufen und Verkäufen (z.B. meine Lockheed),

fliege ich auch heute noch gerne mit unterschiedlichen Systemen. Mir macht es dabei Spaß, bei den heute sehr ausgereiften Systemen doch noch immer ein wenig Optimierungspotenzial zu finden.

2008 gab es für mich einen neuen Meilenstein in der Modellfliegerei, da ich auf das Futaba
2,4GHz-System FASST umgestellt habe. Keine langen Antennen mehr, keine Störungen mehr und ich brauchte mir keine Gedanken mehr zur Doppelbelegung des Kanals zu machen.

Auch 2009 gab es wieder etwas besonderes. Ich bin umgestiegen auf elektronische Stabilisierung. Ich benutze hierfür Mini V-Stabi und Microbeast. Die Stabistange entfällt dann und die Flugeigenschaften des Hubschraubers lassen sich über das Flybarless System einstellen.

Das Bessere ist des Guten Feind. Daher bin ich 2011 auf das Graupner HoTT Fernsteuersystem umgestiegen. Die integrierte Telemetrie einschliesslich Sprachausgabe, verbunden mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis hatten mich nach 27 Jahren Futaba/FASST zum Umstieg verleitet.

2014 habe ich mich dazu entschieden einen weiteren Schritt zu gehen. Ich bin in die Turbinenfliegerei eingestiegen. Nachdem ich in 2014 Spaß am Jetfliegen gefunden hatte und es zunächst mit Impellermodellen probiert hatte, musste es aufgrund der Technik und des Sounds auch eine echte Turbine sein. Seit 2015 fliege ich nun Jets mit Turbine.

2019 habe ich mal wieder das Fernsteuersystem gewechselt. Ich bin auf FrSky gewechselt, da durch die OpenTX Oberfläche in Verbindung mit LUA-Scripten unbegrenzte Möglichkeiten zur Programmierung des Senders bestehen. So lässt sich z.B. der Bildschirm für jedes Model mit den Telemetrieangaben nach eigenen Wünschen anpassen.


Informationen zu meinen Optimierungen finden Sie auf den entsprechenden Seiten der einzelnen Modelle.

Ich wünsche allen Hubschrauberpiloten immer eine Handbreit Luft unter den Kufen/Rotorblättern, bzw. den Flächenfliegern Holm- und Rippenbruch ;-)


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letztes Update 27.03.2020